Ohne Tierschutzverein kein Tierheim. Der Tierschutzverein Pforzheim und Umgebung e. V. ist der Träger des Pforzheimer Tierheims. Mit einer Mitgliedschaft im Tierschutzverein wird automatisch das Pforzheimer Tierheim unterstützt.
Das Pforzheimer Tierheim wird in erster Linie durch Spenden tierlieber Menschen finanziert. Spenden bekommen wir in Form von Mitgliedsbeiträgen (Mitgliedsantrag), Sach-, Geldspenden und Erbschaften. Doch auch die Stadt Pforzheim und der Enzkreis unterstützen das Tierheim mit einer jährlichen Kostenerstattung.
Das Tierheim Pforzheim braucht pro Jahr etwa 550 000 Euro um bestehen zu können. Die Kostenerstattungen die wir jährlich von en Behörden erhalten decken zusammen nicht einmal ein Drittel unserer Kosten.
Für die Kostenerstattung der Städte und Gemeinden übernehmen wir hoheitliche Aufgaben: Dazu gehört die Aufnahme von Fundtieren und die Unterbringung von sichergestellten und beschlagnahmten Tieren. Viele Menschen glauben fälschlicherweise, das Tierheim sei verpflichtet, generell alle Abgabetiere aufzunehmen, oder Tierrettungsfahrten jeglicher Art zu übernehmen. Aber selbstverständlich ist es uns ein Anliegen in Not geratenen Tieren zu helfen, wenn es uns möglich ist.
Die Gründe sind so vielfältig wie unsere Tiere: Umzug, eine plötzlich auftretende Allergie, neuer Beruf, keine Lust oder keine Zeit mehr, Tierbesitzer werden mit dem Tier nicht mehr fertig oder haben kein Geld mehr. Tiere werden ausgesetzt und von der Polizei oder Passanten in das Tierheim gebracht. Manchmal auch von Behörden, wenn beispielsweise der Besitzer eine Haftstrafe verbüßt oder einen Unfall hatte und im Krankenhaus ist. Manche unserer Tiere wurden aus einer schlechten Haltung beschlagnahmt oder sichergestellt.
Grundsätzlich nehmen wir jede Tierart auf. Gegebenenfalls wird das Tier dann zu einer besser geeigneten Einrichtung gebracht. So kommen beispielsweise Reptilien zu einem versierten Fachmann der eng mit uns zusammenarbeitet. Ähnlich ist es mit den Greifvögeln. Bei manchen Tierarten stoßen wir natürlich an unsere Grenzen und können höchstens als Zwischenstation dienen, bis für das Tier eine geeignete Unterbringung gefunden wurde.
Wirklich exotische Gäste haben wir eigentlich keine aufzuweisen – zum Glück. Wir haben schon alle Hände voll zu tun, wenn uns elf kleine „Schweinerüssel“ Kummer bereiten, ein kleines Fuchsbaby gebracht wird, ein drei Meter Königs-Python nach einer neuen Bleibe sucht, oder die Feuerwehr mal wieder einen verletzten Schwan anliefert...
Wenn wir alle Tiere zusammen zählen, dann leben zu Hochzeiten bis zu 300 Tiere gleichzeitig im Tierheim. Bei dieser Zahl sind wirklich alle Tiere eingerechnet, also auch die Tiere, die sich in den nicht öffentlich zugänglichen Bereichen befinden wie in den Quarantänezimmern. Für manche alte oder chronisch kranke Tiere können wir auch immer wieder liebevolle Pflegestellen finden, die den ärmsten unter unseren Vierbeinern den Aufenthalt im Tierheim, als ein Tier unter vielen, ersparen. Pro Jahr werden im Tierheim etwa 1500 Tiere betreut.
Herrenlose Tiere bleiben zwei Wochen in Quarantäne. Erst danach dürfen sie vermittelt werden. Abgegebene Tiere dürfen natürlich gleich weiter vermittelt werden, vorausgesetzt, sie sind gesund. Jedes Tier wird medizinisch betreut, bekommt die notwendigen Impfungen, Wurmkuren, einen Mikrochip, Katzen werden tätowiert und kastriert. Wildtiere werden für ein Leben in freier Natur fit gemacht, denn dahin sollen sie auch wieder zurück.
In den Zeiten, in denen kein freier Zwinger, keine Quarantänebox mehr da ist, die man belegen könnte und auch im Kleintierhaus nichts mehr in die Gehege passt, sind wir gezwungen, Abgabetiere auf die Warteliste zu setzen. Mit etwas Geduld – was man seinem Haustier eigentlich auch schuldig ist – wird der Tierbesitzer dann nach ein, zwei oder auch mal drei Wochen angerufen, wenn wieder Platz ist und er sein Tier bringen kann.
Das lässt sich pauschal nicht sagen. In der Regel finden mehr als die Hälfte unserer Tiere innerhalb von vier Wochen ein neues Zuhause. Bei jungen, drolligen Tieren dauert es oft nur ein paar Tage, bei alten, kranken oder verhaltensauffälligen Tieren kann es auch ein Jahr und länger dauern. Besonders im Hundebereich haben wir „schwierige Fälle“, die schon seit mehreren Jahren auf ihre Sternstunde warten.
Dann bleibt es im Tierheim und wir versuchen ihm den Aufenthalt bei uns so angenehm wie möglich zu gestalten. Wir haben gerade Hunde, wie Artus oder Angie, die seit Jahren bei uns leben und durch Tierpaten (Patenschaftsantrag) unterstützt werden.
Nein! Es sei denn es gibt eine medizinische Indikation, die für das Tier dauerhaft ein Leben mit Schmerzen und Leiden bedeuten würde. Und auch in einem solchen Fall, wird die Entscheidung dazu vom Team und nicht von einer Einzelperson getroffen – Tierärztin, Pfleger und Tierheimleitung sind daran beteiligt.
Nein. Generell natürlich nicht. Unser Tierheim ist kein trauriger Platz, an dem die Tiere leiden. Für viele unserer Tiere ist das Tierheim das erste, richtige Zuhause mit liebevoller Pflege und regelmäßigem Futter. Sie werden von Pflegern und Tierärzten betreut und erhalten auch von unseren vielen Ehrenamtlichen Zuwendung. Gassigeher sorgen dafür, dass unsere Hunde täglich zu einem Spaziergang kommen und Katzenfreunde verteilen Streicheleinheiten. Und trotzdem führt in manchen Fällen ein langer Aufenthalt im Tierheim zu Verhaltensauffälligkeiten. Denn trotz aller Bemühungen kann kein Tierheim die Rundumbetreuung eines Tieres im Kreise seiner Familie ersetzen. Gerade viele der Hunde sind unterfordert – psychisch wie physisch.
Ja, die so genannte Schutzgebühr. Alle unsere Tiere sind von unserer Tierärztin untersucht, geimpft und entwurmt. Hunde bekommen einen Mikrochip, Katzen werden tätowiert und kastriert. All das kostet Geld und der von uns erhobene Betrag liegt weit unter den Unkosten. Generell dürfen zukünftige Tierbesitzer nicht vergessen, dass Tiere Geld kosten. Sei es in Form von Tierarztkosten, oder Hundesteuer und Haftpflichtversicherung.
„Warum seid Ihr bei der Abgabe so pingelig“ oder: „Ihr müsst doch froh sein, wenn Ihr ein Tier weniger habt“, „Ihr wollt Eure Tiere ja alle selbst behalten“. Diese Kommentare erreichen uns oft von Besuchern, die leider erfolglos im Tierheim waren. Pingelig sind wir, weil wir tausendfach pro Jahr mit unüberlegt angeschafften Tieren konfrontiert werden. Wir wollen in erster Linie das Beste für das Tier – es soll nicht „Vom Regen in die Traufe“ gelangen. Den Husky für das 30 Quadratmeter-Appartement oder die Freigänger-Katze für die Stadtwohnung gibt es nicht. Acht Stunden berufstätig? Dann bekommt man bei uns keinen Hund, ebenso wenig, wenn die 78-jährige Rentnerin partout den fünf Monate alten Beagle haben will, oder ein Interessent zum dritten Mal in Folge mit Alkoholfahne zum Gassi-Termin kommt.
Ja. Ehrenamtliche Helfer sind uns immer willkommen und die Arbeit geht nie aus.
Prinzipiell ja. Bitte eine schriftliche Bewerbung an: Tierschutzverein Pforzheim und Umgebung e.V., Hinter der Warte 37, 75177 Pforzheim. Weitere Infos zu den Voraussetzungen finden Sie außerdem hier.
Haben sie es bereits eingefangen, können Sie es zu unseren Öffnungszeiten zu uns ins Tierheim bringen. Außerhalb dieser Zeiten hilft ihnen die Polizei weiter. Weitere Informationen dazu finden Sie hier. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir nicht die personellen Möglichkeiten haben ein Fundtier bei Ihnen abzuholen. Vielleicht erklärt sich ein Freund, Nachbar oder jemand aus der Familie bereit, falls Sie kein Auto haben.
Bitte verständigen Sie uns, das zuständige Veterinäramt (Stadt Pforzheim oder Enzkreis) oder die Polizeihundestaffel. Nicht wegschauen, sondern helfen! Die Tiere können nicht für sich selbst sprechen!
Meist hält eine unserer Damen in der Verwaltung alleine die Stellung. Muss also geschickt Besucher, Interessenten, Gassigeher und das ständig klingelnde Telefon jonglieren, Verträge schreiben, Kontrollen veranlassen und unendlich vieles mehr. Bitte haben sie Geduld und Nachsicht. Es ist keine böse Absicht!
Wir wissen, dass unsere Öffnungszeiten überhaupt nicht für berufstätige Menschen geeignet sind. Gerne hätten wir das geändert, doch es wird uns leider nicht erlaubt...:-(
Anfänglich befand sich 1916 das Tierheim in der Büchenbronner Straße bei der ehemaligen Commonschen Sägemühle in einem Schuppen. Im Jahre 1952 erfolgte dann der Umzug in die Nordstadt. Der Tierschutzverein Pforzheim und Umgebung e. V. wurde 1876 gegründet.